Begleitung Social Media
Wie funktioniert Social Media?
Hier sind Videos, in denen ihr die wichtigsten Themen rund um Social Media erläutert bekommt.
- Die Macht von Social Media (2022, pur+): https://www.zdf.de/kinder/purplus/social-media-die-macht-von-apps-und-plattformen-100.html Hier wird erklärt, wie uns Social Media Apps dazu bringen, ständig online zu sein und mit den Plattformen zu interagieren
- Influencer und ihr #Instalife – Werbung oder Realität? (2018, y-kollektiv) https://yewtu.be/watch?v=ogja5YT7Wfc Wie funktioniert Werbung in sozialen Medien
- Der Schönheitsfilter-Wahn auf Tik Tok und Instagram (2020, Silvi Carlsson) https://yewtu.be/watch?v=KrBVeXcDfZo Wie Filter in Social Media Apps die Körperwahrnehmung und das Selbstbild beeinflussm.
- TikTok-Videos: Politische Falschinformationen gehen viral (2021, Kontraste) https://yewtu.be/watch?v=mKu7HxeuM5U
Nutzung von Social Media gemeinsam lernen
Auch Social Media Angebote sollten Kinder in Begleitung ihrer Eltern schrittweise nutzen lernen. Beginnen kann dies bereits im Grundschulalter, das eigenständige Interagieren sollte allerdings frühestens aber der offiziellen Altersfreigabe stattfinden. Eigene Inhalte zu posten sogar noch später.
- Gemeinsam anschauen und Kanäle auswählen: Beginnt damit, Social Media Kanäle gemeinsam mit euren Kindern auszuwählen und anzuschauen.
- Sprecht über die positiven Dinge (Kreativität, Spaß, Informationen) aber auch über Probleme (Werbung, nicht altersgerechte Inhalte, bewusst gefälschte Informationen, fragwürdige Körperbilder und Lebensvorstellungen).
- Besprecht mit euren Kindern, was sie tun können, um sich vor ungeeigneten Inhalten zu schützen (z.B. abschalten, Hilfe dazu holen, Beiträge melden oder Konten blockieren).
- Besprecht das Risiko von Kontakten mit Leuten, die man nur aus dem Internet kennt (falsche Identitäten, Cybergrooming)
- Das Profil sollte an diesem Punkt auf privat gestellt sein, so dass so wenig Informationen des Kinderprofils öffentlich sichtbar sind.
- Gemeinsam Kontakte verwalten:
- Beschränkt die Kontakt zu Beginn auf das enge persönliche Umfeld (z.B. 2-3 Freundinnen und Freunde), so dass die Kinder üben können, wie man mit dem Medium umgeht.
- Vereinbart, Kontakte nur gemeinsam hinzuzufügen. Besprecht dabei mit den Kindern, worauf sie achten müssen, wenn sie neue Kontakte akzeptieren.
- Besprecht, wie sie sich verhalten können, falls sie versehentlich doch einen falschen Kontakt akzeptiert haben (blocken & melden)
- Gemeinsam interagieren: Übt im nächsten Schritt gemeinsam die Interaktion mit Beiträgen.
- Besprecht, welche Bedeutung Likes haben und dass man ihnen nicht allzu viel Bedeutung geben sollte.
- Übt, wie man Kommentare schreibt. Ermutigt eure Kinder deutlich mehr positive als negative Kommentare zu schreiben. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, sachlich bleiben und nicht öffentlich schreiben, sondern eher in einer persönlichen Nachricht.
- Besprecht auch das Thema Hass im Netz: Was kann man tun, wenn jemand einen Kommentar schreibt, den man nicht mag?
- Eigenständiger Konsum: Wenn sich Kinder mit der grundlegenden Bedienung sicher fühlen, Risiken kennen und wissen, wie sie sich vor Risiken schützen, können sie damit beginnen, sich selbständig Inhalte anzuschauen. Als grober Richtwert gilt hier: frühestens ab der offiziellen Altersfreigabe der Apps, sollten Kinder die Angebote eigenständig konsumieren. Im nächsten Schritt lernen die Kinder begleitet, Inhalte zu erstellen.
- Gemeinsam Inhalte erstellen: Foto- und Videoeffekte in den Apps machen eine Menge Spaß. Übt gemeinsam mit den Kindern diese Funktionen zu nutzen. In der Regel gibt es keine Funktion, um die Veröffentlichung der Medien zu verhindern, deswegen ist es notwendig, dass ihr die Nutzung begleitet.
- Sprecht auf jeden Fall darüber, welche Regeln es gibt, um Fotos und Videos im Netz veröffentlichen (Schutz von Fotos und Videos mit Personen).
- Sprecht darüber, wie man seine Privatsphäre auf Fotos und Videos schützen kann (Fotos ohne Gesicht, Fotos ohne die Umgebung zu zeigen)
- Besprecht, wie sich eure Kinder auf den Fotos darstellen. Entspricht das nicht euren Vorstellungen, besprecht, warum ihr euch das anders vorstellt und vereinbart gemeinsam Regeln für Fotos und Videos.
- Gemeinsames Posten: Habt ihr euch darauf verständigt, wie Fotos und Videos aussehen sollen, könnt ihr damit beginnen, Beiträge gemeinsam zu posten. Die ersten Beiträge sollten nur in einem kleinen Kreis geteilt werden, z.B. mit den besten Freundinnen oder Freunden. Wenn die Jugendlichen die Sichtbarkeit erweitern wollen, begleitet sie dabei, um auch den Umgang mit negativen Kommentaren zu üben
- Eigenständiges Posten und Interagieren: Haben die Jugendlichen alle Schritte durchlaufen, sind sie mit einer guten Grundlage ausgestattet, um sich eigenständig in sozialen Medien zu bewegen.
Falls euer Kind ein öffentliches Social Media Profil hat, schaut gelegentlich auf die Beiträge und gebt Rückmeldung, wenn euch etwas besonders gut gefallen hat aber auch, wenn ihr etwas kritisch seht. Viele Jugendliche beginnen sich allerdings bereits von Social Media zu distanzieren und nutzen die Kanäle nur noch im eingeschränkt sichtbaren Modus.
Einstellungen in Apps
Auch in Social Media Apps habt ihr zahlreiche Einstellungen, um eure Kinder bei der Nutzung zu schützen. Auf der Webseite https://www.medien-kindersicher.de/ findet ihr das für die gängigsten Social Media Angebote erklärt. Unter anderem sind dies:
- Konto vor fremdem Zugriff schützen:
- Gerät mit einem PIN oder Passwort schützen
- Zweifaktor-Authentifizierung nutzen (zum Login werden Passwort und zusätzlich z.B. ein E-Mail oder SMS PIN benötigt)
- Veröffentlichung persönlicher Informationen einschränken:
- Konto auf “privat” stellen, d.h. Menschen, die nicht als Kontakte bestätigt wurden, können die Inhalte nicht sehen.
- Keine persönlichen Informationen im Profilnamen preisgeben, wie vollständiger Name, Wohnort oder Geburtsdatum.
- Profilfoto und Profilinformationen nur den bestätigten Kontakten anzeigen.
- Kein Foto des Gesichts als Profilfoto verwenden.
- Anzeige des Profils in Suchergebnissen deaktivieren.
- Orten in Beiträgen nicht markieren.
- Hinweise auf den Wohnort in veröffentlichten Fotos vermeiden, z.B. Straßennamen oder Hausnummern.
- Nutzung persönlicher Daten beschränken:
- Werbe- und Analysezwecken widersprechen
- Kontaktaufnahmen beschränken:
- Kommentare, Nachrichten und Freundschaftsanfragen deaktivieren.
- Markieren in Fotos oder gemeinsame Medien erstellen deaktivieren oder auf Freunde beschränken (z.B TikTok Duett oder Stich).
- Hinweistöne und visuelle Signale reduzieren:
- Signaltöne und Vibration abschalten, auf jeden Fall Lautstärke reduzieren.
- Visuelle Benachrichtigungen einschränken.
- Aktivitätszustände verbergen:
- “Zuletzt online” Anzeige deaktivieren.
- Anzeige, dass getippt wird, deaktivieren.
- Lesebestätigung deaktivieren.
- Zugriff auf Daten außerhalb der App beschränken:
- Synchronisierung des Adressbuchs abschalten.
- Zugriffsrechte auf Dateien, Medien, Kamera, Mikrofon prüfen und deaktivieren falls nicht benötigt.
Weiterführende Informationen
Kinder und ihr Umgang mit sozialen Medien –Welchen Einfluss haben Eltern? (Stephanie Gebert, dlf 2023) https://share.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=dira_DLF_58749dd7
Unsere Themenseiten Social Media und Fake News
- Cumila-Handbuch ab Seite 132, Kapitel "Nutzung von Social Media begleiten" https://cumila.eu/wp-content/uploads/2021/08/CUMILA_m6_de_Familien%20und%20digitale%20Medien.pdf
- 10 Gründe warum Eltern die Instagram-Nutzung ihrer Kinder überdenken sollten (Kindermedienland Baden-Württemberg)