Kinder im Netz begleiten
Der wichtigste Schutz für Kinder im Netz ist die Begleitung durch Erwachsene. Gemeinsam mit den Eltern lernen Kinder, sich im Netz zurechtzufinden, Risiken zu erkennen und sich selbst zu schützen.
Was Eltern tun können
Auswählen
Begleiten und beobachten
- Geräte und Apps absichern
- Hilfe, mein Kind will ein Smartphone!
- Nutzung von Chats begleiten
- Nutzung von Social Media begleiten
- Nutzung von Gaming begleiten
- Cybergrooming - Übergriffe im Netz verhindern!
- Suchtprävention - Wie erkenne ich suchtartiges Verhalten und was kann man tun?
Chancen nutzen
Darüber reden
- Bleibt im Gespräch über Spiele, Influencer oder was sonst noch so in der digitalen Welt eurer Kids los ist. So bekommt ihr mit, womit sich eure Kinder beschäftigen und es ergibt sich leichter ein Gespräch auch über kritische Themen.
Erklären
- Ihr müsst Experten werden: Dinge, die ihr im Netz nicht versteht, sollten auch eure Kinder nicht nutzen. Auf die Frage "Wann ist mein Kind bereit für ein eigenes Smartphone?" lautet unsere Antwort: "Wenn ihr bereit seid, die Nutzung zu begleiten."
- Um sich zu informieren gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Newsletter der Webseite Internet ABC: https://www.internet-abc.de/eltern/anmeldung-newsletter-fuer-eltern/
- Digitaler Elternabend Karlsruhe mit wechselnden Themen: https://digitaler-elternabend.de/
- Infoveranstaltungen Kinderbüro Karlsruhe - Kinderbüro on Air: https://www.karlsruhe.de/stadt-rathaus/aktuelles/meldungen/kinderbuero-on-air-startet-in-neue-saison
Risiken kennen
Das Internet ist kein Kinderspielplatz, sondern eher der Frankfurter Hauptbahnhof. Es gibt jede Menge Risiken, vor denen sich Kinder alleine nicht schützen können. Lernt diese Risiken gemeinsam mit euren Kindern erkennen und lernt, euch vor ihnen zu schützen:
Weiterführende Informationen
- Schnelle Einführung auf der Seite "Starke Begleitung": https://starke-begleitung.de/materialien/modul-4-digitale-medien-altersgerecht-nutzen/4-2-risiken-im-netz/
- Umfangreichere Infos im Handbuch des Cumila-Projekts auf den Seiten 75-123: https://cumila.eu/wp-content/uploads/2021/08/CUMILA_m6_de_Familien%20und%20digitale%20Medien.pdf
- Sehr ausführlich in der Veröffentlichung der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (322 Seiten): Gefährdungsatlas Digitales Aufwachsen. Vom Kind aus denken. Zukunftssicher handeln. https://www.bzkj.de/resource/blob/197826/5e88ec66e545bcb196b7bf81fc6dd9e3/2-auflage-gefaehrdungsatlas-data.pdf
Kontaktmöglichkeiten durch Unbekannte prüfen - Cybergrooming verhindern
Eines der größten Risiken für Kinder und Jugendliche im Netz geht nicht von den Angeboten selbst aus, sondern von den Kontaktmöglichkeiten innerhalb der Apps. Versuche, mit Kindern oder Jugendlichen im Netz sexualisierte Kontakt anzubahnen, nennt man Cybergrooming. Dieses Risiko wird von den aktuellen Altersfreigabesystemen noch nicht ausreichend abgebildet. Prüft deswegen vor der Nutzung, ob Unbekannte in dem Angebot mit euren Kindern in Kontakt treten können. In einigen Angeboten kann man diese Funktionen abschalten, häufig aber auch nicht. Behaltet deswegen besonders im Auge:
- Videospiele: hier gibt es häufig Chatfunktionen innerhalb des Spiels
- Social Media Angebote: hier gibt es ebenfalls immer die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.
- Chat-Programme: Auch hier sind Kontaktaufnahmen häufig nicht eingeschränkt
Könnt ihr diese Funktionen nicht abschalten, sollten die Kinder diese Angebote keinesfalls alleine nutzen!
Weiterführende Informationen
- Infoseite Cybergrooming: https://wiki.mkteam.org/xwiki/bin/view/03%20Themen/Cybergrooming/#
- Cumila-Handbuch, Kapitel "Schutz vor sexuellen Übergriffen im Netz" (S. 115-125) https://cumila.eu/wp-content/uploads/2021/08/CUMILA_m6_de_Familien%20und%20digitale%20Medien.pdf
- Einstellungen in Social Media Apps, Chats und Videospielen so anpassen, dass die Kontaktaufnahme eingeschränkt ist: https://www.medien-kindersicher.de/
Schutz von Geräten und Apps
- Medien kindersicher informiert Eltern über technische Schutzlösungen für die Geräte, Dienste und Apps ihres Kindes. https://www.medien-kindersicher.de/
- Social Media Angebote absichern: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Onlinekommunikation/Soziale-Netzwerke/Sicherheitseinstellungen/sicherheitseinstellungen.html
Eine Übersicht aller Möglichkeiten findet ihr auf unsere Ratgeberseite "Geräte und Apps absichern".
Nutzungszeiten vereinbaren
Digitale Angebote ziehen uns so in ihren Bann, dass es oft schwer fällt, die Geräte unaufgefordert wegzulegen. Viel häufiger ist es so, dass wir die Angebote immer weiter nutzen wollen. Deswegen ist es wichtig, von Beginn an klare Regeln für die Mediennutzung aufzustellen. Das fängt mit dem Fernsehen an ("nur eine Sendung" - Klassiker: das Sandmännchen; "eine Folge deiner Lieblingsserie"). Wichtig ist, die Kinder in die Vereinbarung der Regeln mit einzubeziehen und gemeinsam mit ihnen auch Konsequenzen zu vereinbaren, auf die man sich später berufen kann. Erst wenn das Kind in der Lage ist, sich an diese Medienregeln zu halten, ist es bereit dafür, die Mediennutzung zu erweitern.
Der Mediennutzungsvertrag ist eine gute Hilfe, um diese Regeln aufzustellen: https://mediennutzungsvertrag.de/.
Ihr habt die Befürchtung, dass euer Kind keine Kontrolle mehr über seine digitale Nutzung hat? Meistens handelt es sich um keine Sucht, sondern um eine sehr intensive Nutzung, die durch Nutzungsregeln wieder korrigiert werden können. Auf dieser Seite findet ihr weitere Infos: Suchtprävention digitale Medien
Weiterführende Informationen für Eltern
Zu allen Arten von digitalen Angeboten
- https://www.internet-abc.de/ (auch für kleine Kinder)
- https://www.klicksafe.de/
- https://www.schau-hin.info/
Spezielle digitale Angebote
- https://www.handysektor.de/ (mobile Angebote)
- https://mobilsicher.de/ (mobile Angebote)
- https://www.spieleratgeber-nrw.de/ (Videospiele)
- https://www.spielbar.de/ (Videospiele)
Online-Zeit und Nutzung besprechen
Lernen fördern
- Materialien der Akademie für Lerncoaching. Unterstützung bei Lernschwierigkeiten und anderen Schwierigkeiten in der Schule https://www.mit-kindern-lernen.ch
Zwischenspeicher
- Jugendliche erleben immer häufiger Cybermobbing (tagesschau, 2022) https://www.tagesschau.de/inland/cybermobbing-117.html
- Report: Kauffunktionen in Social Media - Großes Angebot und unübersichtliche Vorsorgemaßnahmen (jugendschutz.net, 2022) https://www.jugendschutz.net/fileadmin/daten/publikationen/praxisinfos_reports/report_kauffunktionen_in_social_media.pdf
- MoFam – Mobile Medien in der Familie - Medienrituale und ihre Bedeutung für Kinder und Eltern (JFF, 2018) https://www.jff.de/fileadmin/user_upload/jff/projekte/mofam/JFF_MoFam_Studie_T_Medienrituale.pdf